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„DIE GEHEIMNISVOLLE WELT ZWISCHEN VERBORGENEM UND SICHTBAREM“

Geheimnisvoll und meditativ wirken die harmonisch in monochrom Weiß oder Karbonschwarz gehaltenen Bildobjekte der seit 1984 freischaffenden Künstlerin Maria Lehmbrock. Aus industriell hergestellten Verpackungsmaterialien sind die komplexen, plastischen Bildkörper aufgebaut, deren verborgene Innenleben und fesselnden Oberflächenstrukturen mit jedem Blick neue Rätsel aufgeben und eine nähere Betrachtung einfordern. Belohnt wird die angeregte Neugierde des Betrachters mit der Entdeckung enthüllender Durchblicke in die Objekttiefe an dezidierten Stellen. An anderen Stellen wiederum werden die Erwartungen enttäuscht, man könne die durchdrückenden Formen unter einer an sie angeschmiegten Oberflächenhaut auf den zweiten Blick entlarven.

Maria Lehmbrocks Bildobjekte inszenieren das Sehen. Sie bewegen sich im lebendigen Spannungsfeld zwischen Dichte und Leere, Innen und Außen, Verborgenem und Sichtbarem. Die promovierte Agrarökonomin initiiert ihre künstlerische Laufbahn mit der kräftezehrenden Steinbildhauerei, widmet sich zunächst subtraktiven Arbeitsmethoden. Neugieriges Erforschen bildhauerischer Arbeitsmethoden führt sie zum Einsatz industriell hergestellter Rundeisen und zur Produktion von Eisenstelen, die sich durch feine parallele Linien mit waagerechten Akzenten auszeichnen, Vorreiter ihrer späteren Arbeiten.

Es sind vor allem die spezifischen Materialeigenschaften, die Maria Lehmbrock inspirieren.(Sack-)leinen, Seile, Garne, Kordeln, Schnüre, Taue, Bindfäden, Malerfilze und Folien, an unterschiedlichen Orten aufgespürt, kommen zum Einsatz. Von Innen nach Außen, die Leinwand als Basis, schichtet die Künstlerin Stoffe übereinander, prozessorientiert und intuitiv, so, wie sie spürt, dass die Materialien es fordern: sie umwickelt, verpackt, verschnürt, klebt und füllt aus. Ohne Vorstudien trifft sie beim Entstehungsprozess ihrer Bildobjekte bewusst Entscheidungen.

Auszug aus dem Text „Maria Lehmbrocks Bildobjekte. Geheimnisvolle Welt zwischen Verborgenem und Sichtbarem“

von Dr. Marta Cencillo Ramírez, Köln im August 2021

Den vollständigen Text finden Sie hier!